2.7. Die Kurzentren

Seit einiger Zeit ist man dazu übergegangen, die Schätze, die Jordanien birgt, u.a. auch für medizinische Zwecke zu nutzen. So wurde zunächst 1988 das Kurzentrum von Zarqa Ma'ìn und 1990 das erste Kurhotel am Toten Meer eröffnet. Heilkraft des Toten Meeres:

Seit Tausenden von Jahren sind die Heilwirkung des Toten Meeres und sein Klima bekannt. Die alten Ägypter stellten vom Asphalt und den Mineralien des Toten Meeres kosmetische Produkte her. Die Römer ließen dort ihre verwundeten Soldaten und Hautkranke am Toten Meer behandeln.

Das Tote Meer befindet sich im Jordangraben zwischen Israel und Jordanien. Es liegt 392 m unter dem Meeresspiegel, ist etwa 78 km lang und 18 km breit.

Die Temperaturen liegen in den Wintermonaten um 20° C und im Hochsommer um 60° C in der Sonne.

Die Luftfeuchtigkeit beträgt im Sommer 30 %, im Winter 45 %. Das Tote Meer ist ein riesiges Mineralreservat.

Ein Liter Wasser enthält über 413 g Mineralien. Der Hauptanteil ist Magnesium (über 28 %). Außer Magnesium befinden sich im Toten Meer weiterhin Kalzium (8 %), Kochsalz (2,5 %), Kalziumchlorid (2,3 %), Brom (0,8 %) und auch organische Stoffe, u.a. Bitumen - der natürliche Asphalt des Toten Meeres.

Die extrem hohe Verdunstung bewirkt das Entstehen eines "Filters" über dem Toten Meer. Durch die tiefe Lage und den "Filter" werden die schädlichen UVB Strahlen stark abgeschwächt, so daß die Gefahr eines Sonnenbrandes besonders gering ist.

Die niedrige Luftfeuchtigkeit und der extrem hohe Sauerstoffgehalt der Luft machen das Klima, trotz hoher Sommertemperaturen, gut verträglich.

Mit einen Salzgehalt von ca. 30 % ist das Tote Meer zehnmal salzhaltiger als das Mittelmeer und die Weltmeere. Diesem hohen Salzanteil ist es zu verdanken, daß Badende ohne jegliches Zutun auf der Oberfläche treiben, ja sogar im Wasser liegend Zeitung lesen können, ohne unterzugehen.

Schon allein das bloße Liegen auf dem Wasser entlastet und entspannt Rücken und Gelenke wohltuend - nach drei Stunden im Toten Meer ist man durch Gelenkschonung 1,5 cm größer!

Noch dazu ist ein Bad im Toten Meer ein Labsal für den Körper, denn Dank des Salz- und Mineralreichtums hat es erwiesenermaßen heilende Kräfte.

Das lauwarme, trüb und fast ölig-wirkende Wasser erweist sich bei einer Vielzahl von körperlichen und seelischen Leiden als wahre Heilquelle und Jungbrunnen.

Am Strand des Toten Meeres findet man natürlichen Heilschlamm, der für therapeutische Zwecke bestens geeignet ist. Das Tote Meer wirkt durch die im Wasser gelösten Mineralien Wunder bei Arthritis, Rheuma, Atemwegserkrankungen, spannungsbedingten Kopfschmerzen, Neurodermitis, Schuppenflechte und Ekzemen: Mineralsalze wirken antiseptisch und heilungsfördernd, Magnesium wirkt antiallergisch und verzögert die Hautalterung, Kalzium verbessert die Blutzirkulation und kräftigt Knochen und Nägel, Brom wirkt entkrampfend und entspannt die Muskeln, Kalium reguliert die Hautfeuchtigkeit, Schwefel entgiftet und stärkt das Gewebe.

Darüber hinaus lindern Bäder und Packungen aus dem salzigen Naturschlamm (bei uns als Fango bekannt) Leiden von quälenden Rückenschmerzen bis hin zur Schuppenflechte.

Das im Wasser enthaltene Bitumen, ein natürlicher Teer wirkt stark entzündungshemmend. Zudem ist die hohe Bromsättigung von Wasser und Luft gut für die Nerven und trägt weiterhin zur Entspannung von Körper und Seele bei. Gestreßte Menschen können hier neue Kraft tanken.

Direkt am Toten Meer liegt das Salt Land Village Dead Sea Spa Hotel mit einer auf Hautkrankheiten spezialisierten Klinik mit Einrichtungen für Massagen, Gymnastik und Schlammpackungen.

Diese beinhaltet ein privates, sichtgeschütztes, für Männer und Frauen getrenntes Natursolarium.

Leiter des Zentrums ist ein Deutsch sprechender Dermatologe, assistiert von einem ebenfalls Deutsch sprechenden Allgemeinmediziner.

Die Preise für die Kurbehandlung sind in Jordanien wesentlich günstiger als in Israel.

Das benachbarte Mövenpick Ressort hatte sich zunächst ganz der Schönheitspflege und der Wellness verschrieben. Die Hotel eigene Kurklinik wurde erst Ende 1999 eröffnet (Preistabellen für Klimaheilbehandlung bzw. Wellness)

Ein weiteres Kurhotel ist im Entstehen.

 

Die heißen Quellen von Zarqa Ma'in:

Vor 2000 Jahren schon erfreuten sich die natürlichen Heilkräfte des Toten Meeres und die in den umliegenden Bergen entspringenden heißen Quellen eines wahrhaft sagenhaften Rufs.

"Callirhoe" (Schönbad) hieß der Ort, an dem bereits König Herodes im Jahre 4 v. Chr. Heilung von schwerer Krankheit suchte. Dieser historische Platz, nur wenige Kilometer vom Toten Meer entfernt und mitten in einer grandiosen Berglandschaft gelegen, ist heute der Standort des Kurzentrum Ma'in Spa Village.

Die Wissenschaft hat bestätigt, daß hier die Voraussetzungen für Heilung oder Linderung zahlreicher Leiden ungewöhnlich günstig sind. Da gibt es zum einen die Thermalquellen mit dem besonders mineralreichen Heilwasser. Aus 59 Quellen sprudelt hier bis zu über 60 Grad heißes Wasser. Es quillt direkt aus dem Boden oder stürzt bis zu 45 Meter hohe Kaskaden ins Tal hinab.

Besonders reich ist das radioaktive Wasser an Schwefelwasserstoff. Auch Natrium- und Kaliumverbindungen (Pottasche) sowie unter anderem Magnesium, Kalzium und Brom versprechen jenen Gästen Hilfe, die an Krankheiten des rheumatischen Formenkreises leiden, Probleme mit der Haut oder den Bronchien haben oder sich einfach nur vom Streß der europäischen Leistungsgesellschaft erholen möchten.

Ein günstiger Nebeneffekt ist die Lage, 150 m unter dem Meeresspiegel, unweit vom Toten Meer entfernt. Die Luft ist extrem sauerstoffreich und mit gelösten Mineralstoffen (Brom) gesättigt. Dazu kommt die besonders intensive Sonneneinstrahlung, die aber wegen des Filtereffekts der tiefen Lage nahezu ungefährlich ist.

 

Inhalt des Reiseführers Jordanien

1. Das Haschemitische Königreich Jordanien
1.1. Geographische Lage (Karte von Jordanien)
1.2. Einreise/Ausreise
1.3. Land und Bevölkerung
1.4. Das Klima
1.5. Währung
1.6. Historischer Rückblick

1.7.

Jordaniens Wirtschaft
2. Reiseland Jordanien
2.1. Ausgangspunkt Amman
2.2. Die "Straße der Könige" (Madaba, Berg Nebo, Karak)
2.3. Petra, der Höhepunkt (Geschichte Petras)
2.4. Die Städte der Dekapolis (Pella, Gadara, Arbila, Philadelphia, Gerasa, Umm el Jimal)

2.5.

Auf den Spuren des "Lawrence v. Arabien" (Die Wüstenschlösser: Azraq, Amra, Kharanah, Wadi Rum)
2.6. Aqaba am Roten Meer
2.7. Die Kurzentren (Heilkraft des Toten Meeres Die heißen Quellen von Ma'in)
2.8. Naturschutzgebiete
2.9. Biblische Orte
3. Die Touristische Infrastruktur
3.1. Transportwesen (Flugverbindungen, Touristenbusse, Bus, Taxi, Fähre und Zug, Ausflugprogramme, Mietwagen, Private Bootsausflüge)
3.2. Kommunikation
3.3. Strom-, Wasserversorgung
3.4. Freizeiteinrichtungen (Wassersport & Tauchen, Jagdsport & Hochseefischen, Reitsport, Klettern, Gleitschirmfliegen)
3.5. Events, Kultur, Unterhaltung
3.6. Hotels in Jordanien (Hotels in Amman, Kurhotels, Hotels in Petra, Hotels in Aqaba, sonstige Hotels)
3.7. Camping
3.8. Restaurants
3.9. Souvenirs
4. Reisetipps
  (Beste Reisezeit, Bekleidung, Trinkgelder, Fotografieren, Netzspannung, Uhrzeit, Öffnungszeiten, Ramadan)