Sehenswürdigkeiten von A-Z
Syrien
| Aleppo
| Apamea | Bosra |
| Damaskus | Deir Ezzor |
Ebla | Hama | Homs
|
| Krak des Chevaliers | Lattakia
|
| Maalula
| Mari | Palmyra |
| Qal'at Najim | Raqqa | Rasafeh
|
| Saladin Burg | Sednaia
| Burg Sheizar |
| St. Simeon Kloster | Sweida
|
| Tartous | Tote Städte
|
| Ugarit |
Die Stadt Aleppo war bereits
im 3. Jahrtausend v. Chr. eine blühende Stadt. Am Knotenpunkt der antiken
Handelsstraße gelegen, spielte Aleppo seit der Zeit des Akaiden-Königreichs
und der Amoriden in der Geschichte der Region eine lebendige Rolle. Während
der islamischen Periode war die Altstadt von einer Stadtmauer mit Verteidigungstürmen
und Stadttoren umgeben. Ein großer Teil des Walls und einige Tore, wie z.B.
Bab Qinnesrin, Bab Al-Nasser, Bab Al-Hadid, Bab Antakia sind gut erhalten.
Aleppo ist auch
wegen seiner Moscheen, Kirchen und der Anzahl seiner Schulen (Medressen) bekannt.
Die Zitadelle, das größte und eindrucksvollste Monument der Stadt, liegt im
Zentrum von Aleppo auf einem 40 m hohen Hügel. Sehenswert ist auch das archäologische
Museum, welches Ausstellungsstücke vom Steinzeitalter bis zur Neuzeit enthält.
Es besitzt eine besonders interessante Sammlung aus den ältesten Gebieten
Syriens (Mari, Ugarit, Ebla), Funde aus dem Euphrat-Becken und aus Hama.
Berühmt ist in Aleppo
auch der überdachte Souk, der sich 10 km lang durch enge Gassen zieht. Die
Soukstraßen werden nach den dort verkauften Produkten benannt, wie z.B. der
Parfum-Souk, der Schmuck-Souk usw. Die meisten dieser Straßen stammen aus
dem 15. und 16. Jh. und können als wahres Volkskunde-Museum bezeichnet werden.
Die Gasthäuser der
Karawansereien (Khan) siedelten sich in der Nähe der Souks an, da sie meist
von Kaufleuten besucht wurden. Ihre Fassaden und die riesigen, mit Eisen und
Kupfer beschlagenen Holztore sind geschmackvoll gestaltet.
Hoch über dem Orontestal liegt diese antike Stadt, mit ihrer langen ruhmreichen Geschichte. Im 4. Jh. war die Stadt Mittelpunkt des Monophysitismus, einer Lehre, die in der Person Christi nur eine Natur, die Gottmenschliche, annahm. Leider ist die Stadt durch zwei Erdbeben (in den Jahren 1157 und 1170) stark zerstört worden. Der Wiederaufbau und die Sanierung der Ruinen konnten bis heute erst einen kleinen Teil der Geheimnisse der Stadt entschleiern. Knapp 7 km lange Befestigungsanlagen umgeben Apamea. Ein Aquädukt von 120 km Länge versorgte die Zisternen der Stadt mit Wasser. Das römische Theater mit der 145 m langen Fassade ist eines der größten aus der Römerzeit. In Apamea war der Decumanus (die Hauptstraße) 2 km lang und 37,5 m breit, also ein Boulevard. Auf der ganzen Länge begrenzten ihn von hohen Säulen getragene Bogenhallen. Zu besichtigen sind die Hauptstraße (Decumanus), das Theater, das Christenviertel mit der Kathedrale und den anderen Kirchen, deren Böden mit kostbaren Mosaiken geschmückt sind, der Tempel der Göttin Fortuna und die Überreste der Agora. Etwa 5 km nördlich von Apamea wurde die Klosteranlage Nikertal entdeckt. Es ist die erste Klosteranlage in Syrien und wurde 330 n. Chr. gegründet.
Bosra liegt in der Ebene des Hauran, etwa 140 km südlich von Damaskus. Bosra ist eine sehr alte Stadt, die schon im 14. Jh. v. Chr. erwähnt wird. Während des 2. Jh. v. Chr. war Bosra die erste Stadt der Nabatäer. Unter den Römern wurde Bosra zur Hauptstadt der Provinz Arabia. Zu dieser Zeit erlebte die Stadt ihre Blütezeit in der Stadtentwicklung, da sie nicht nur Kreuzungspunkt der Karawanenstraßen, sondern auch Sitz des römischen Gouverneurs war. Die interessantesten Besichtigungsziele in Bosra sind das berühmte römische Theater (das schönste unter den römischen Theatern), die Überreste der nabatäischen Stadtmauer, eine byzantinische Kathedrale, Reste von römischen Tempeln und Bädern.
Die Haupstadt Syriens
gehört zu den ältesten Städten der Welt, in der sich Einflüsse verschiedenster
Kulturen und Epochen vermischen. Vor ihren Toren hatte Saulus von Tarsus seine
Eingebung, nach der er sich nur noch "Paulus" nannte.
Im ältesten Teil
der Stadt wurden Spuren einer aramäischen Stadt entdeckt und freigelegt. Die
Zitadelle ist auf Fundamenten aus römischer Zeit aufgebaut.
Die Reste des dem
Gott Jupiter geweihten Tempels sind noch gut erhalten und in der Altstadt
zu besichtigen.
Heute ist Damaskus
eine moderne Stadt mit ca. 2,5 Millionen Einwohnern, gelegen am Fluß Barada,
inmitten einer großen Oase (Ghouta-Ebene) mit zahllosen Gärten, Feldern und
Obstplantagen, die einen Teil des Bedarfs an Obst und Gemüse der Hauptstadt
decken. Unter den Omayyaden wurde die Stadt im 8. Jh. zum politischen, religiösen
und kulturellen Zentrum des Islam.
Die Omayyaden-Moschee,
von dem Kali Al-Walid im Jahre 705 errichtet, ist eine der größten Sehenswürdigkeiten
der Metropole. Die drei Minarette dieser Moschee sind das Wahrzeichen von
Damaskus. Die Mosaikwände, welche zu den wertvollsten Stücken der Moschee
gehören, sind nach antiker, byzantinischer Technik aus kleinen, kolorierten
oder vergoldeten Würfeln zusammengesetzt.
Sehenswert ist der
in der Nähe der Moschee gelegene berühmte Azem-Palast, der heute ein Museum
für Volkskunst ist.
Auch die alten Medressen
(Schulen), Zahiriya- und Adiliya Medressa, lohnen einen Besuch.
Am Ende der bekannten
"Geraden Straße", die eine Art Decumanus von 1500 m Länge ist, befindet sich
die unterirdische Ananias-Kapelle, eine der ersten christlichen Kirchen der
Welt.
Am Osttor sind Reste
der Wallanlage zu besichtigen. Dort ist auch die Stelle, an welcher der Apostel
Paulus in einem Korb über die Stadtmauer hinunter gelassen wurde, als er aus
der Stadt fliehen mußte. Daran erinnert auch die Paulus-Kapelle, die hier
ebenfalls zu besichtigen ist.
Das Nationalmuseum
von Damaskus beherbergt wertvolle Sammlungen von Ausgrabungsschätzen aller
Epochen aus ganz Syrien. Ein Besuch dieses Museums sollte bei einer Syrienreise
daher unbedingt eingeplant werden.
Die Souks der Stadt,
insbesondere der Souk Hamidije und der Gewürzmarkt laden zum bummeln und einkaufen
ein.
Die "Perle des Euphrats"
ist 600 m über dem Meeresspiegel und 320 km südöstlich von Aleppo zu finden.
Hier hatten sich
die Babylonier angesiedelt und mit Ihrem berühmten König Hamurabi entwickelte
sich die Stadt. Viele Völker haben sich hier niedergelassen. Alexander der
Große mit seinen Mazedoniern, die Römer, die Perser, Königin Zenobia von Arabien,
die Assyrer, das seleukische Königshaus, sie alle haben in Deir Ezzor ihre
Spuren hinterlassen.
Lange Zeit waren
die Moslems auch hier ansässig und prägten die Stadt nach ihrer Kultur und
vor allem ihrer Religion.
Schließlich wurde
der Großteil der Stadt durch die Horden der Mongolen und zuletzt bei dem Einfall
der Tartaren des Timor Lank zerstört.
Die antike Stadt Ebla,
die um 1600 v. Chr. zerstört worden ist, wurde 40 km südlich der Stadt Aleppo
auf einem Tell (Hügel) gefunden.
Die Ausgrabungen
haben außerordentliche Fundstücke hervorgebracht, die Kenntnisse über diese
bedeutende Königsstadt ermöglichten.
In Ebla hat man
bis jetzt über 15000 Tontafeln gefunden, die über die Kultur und die hohe
Zivilisation, die dort herrschten, Auskunft geben. Die Ausgrabungen sind noch
nicht abgeschlossen, eine Besichtigung der Anlagen ist daher derzeit nicht
sehr spektakulär.
Die Stadt in Zentralsyrien
ist einer der ältesten Siedlungsorte der Menschheit. Wie Funde nachweisen,
war der Ort bereits 5000 v. Chr. besiedelt.
Wenn man Hama erwähnt,
dann denkt man an die Zehn Norias, die Mühlräder mit den Schöpfbechern, in
denen das Wasser des Orontes bis zu einem Bewässerungskanal hoch transportiert
wird.
Homs, ein guter Ausgangspunkt
für Tagesausflüge zu vielen Sehenswürdigkeiten, ist heute eine Industriestadt.
Die Stadt selbst hat für Besucher nicht viel zu bieten.
Eine Sehenswürdigkeit
außerhalb der Stadt ist das Dorf Mushrifa (15 km von Homs). Der Gesamtkomplex
aus der Zeit 1500 v. Chr. ist heute noch eindrucksvoll.
Krak des Chevaliers (Qalat al Hosn)
In 650 Meter Höhe, 27
km von der Mittelmeerküste entfernt, steht diese gewaltige Kreuzritterburg.
Viele Schulkinder,
die am Strand Sandburgen bauen, haben instinktiv den Wunsch, die sagenumwobene
Festung, die Musteranlage der Burgen, nachzugestalten, die in Ihren Geschichtsbüchern
abgebildet war: den CRAC oder "Krak des Chevaliers".
Diese Burg erinnert
an zweihundert Jahre andauernde, erbitterte Kämpfe. Sie veranschaulicht eine
ganze Epoche. Der Wille der Eroberer und Besitzer, sich in diesem fernen Land
zu behaupten, scheint in Stein eingemeißelt.
Die Restaurationsarbeiten
haben die bauliche Schönheit und die Machtfülle der Festung wieder zum Vorschein
gebracht.
Die heute wichtigste Hafenstadt
Syriens wurde von dem Haupterben des Alexanderreiches, Seleukus I., auf den
Ruinen der Phönizerstadt Ramitha erbaut.
Der Dynastiegründer
benannte seine Stadt 300 v. Chr. nach seiner Mutter Laodicea.
Die Stadt wurde
durch die Römer Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. zerstört und wieder aufgebaut.
Unter Justinian erstrahlte Laodicea 527-565 wieder im alten Glanz.
1097 wurde die Hafenstadt
von den Kreuzrittern erbeutet und unter dem Namen "La Liche" Raimund von Toulouse
zum Geschenk gemacht. 5 Jahre später wurde "La Liche" durch Tankred römisch-katholischer
Bischofssitz.
Mit der Eroberung
durch Saladin fiel die Stadt in muselmanischen Besitz. Das Schicksal der Stadt
wurde immer wieder durch neue Eroberer und durch Erdbeben bestimmt.
Die letzten Spuren
der weit zurückreichenden Vergangenheit Lattakias wurden bei den schweren
Erdbeben 1761 und 1822 schließlich unkenntlich. Einige Säulenreste und Überbleibsel
eines Tetrapylons am einstigen Kreuzungspunkt antiker Straßen künden auch
heute noch von der einstigen Größe Lattakias.
Besonders das Museum
in Lattakia, die zahlreichen Ruinen um Lattakia herum und die hübschen Restaurants
entlang der Küste, sowie das lebhafte Treiben auf den Straßen Lattakias laden
zu einem Besuch dieser alten Stadt ein.
Dieses Bergdorf, in 1500
m Höhe gelegen, in dem sich Vergangenheit und Gegenwart treffen, ist voller
Zauber und Schönheit. Die Häuser hängen am Felsen wie Vogelnester an einem
hohen Baum.
Die überwiegend
christliche Bevölkerung von Maalula spricht bis heute aramäisch, die Sprache
Jesu.
Zu Besichtigungen
laden das Kloster St. Sarkis aus dem 4. Jh. und das Kloster St. Tekla ein.
Zur Zeit der Stadtstaaten
Mesopotamiens, entwickelte sich Mari um 3000 v. Chr. durch seine günstige
Lage an den Karawanenstraßen zu einem wichtigen Zentrum des Handels.
Mari liegt etwa
120 km südöstlich von Deir Ezzor entfernt und wurde vor allem wegen der über
2000 Tontafeln bekannt, den sogenannten Mari-Texten, die man hier gefunden
hat.
Mari gehört zu den
ältesten Städten der Welt, seine ruhmreiche und weit zurückreichende Geschichte
kann von Besuchern innerhalb der Ruinen des Königspalastes, mit seinen 300
Räumen, der Ausgrabungsstätte und der ganzen Stadtanlage bewundert werden.
Die Tontafeln und der Zierat der Palastanlage sind im dortigem Museum ausgestellt
und für jedermann zugänglich.
150 km östlich von Homs
taucht aus der Wüste eine märchenhafte Oasenstadt auf - Palmyra.
Die Ruinen von Palmyra
beeindrucken durch ihre Ausdehnung und ihren erstaunlich guten Zustand.
Noch immer sind weite Gebiete dieser Anlage nicht entdeckt. Sicherlich werden
die noch verborgenen, unbekannten Schätze nicht nur die Archäologen in Entzücken
versetzen.
Einst blühendes
Königreich unter Zenobia, der legendären Königin von Palmyra, wurde die alte
Araber- und Syrerstadt im 3. Jhd. n. Chr. von dem römischen Kaiser Aurelius
zerstört.
Der Besucher wird
von einem einzigartigen Anblick vollkommener Schönheit gefangen genommen.
Die Tempel, die Kolonnaden, der Triumphbogen, das Theater, die Bäder, die
Turmgräber, Statuen und Fresken - sie alle sind Beweis genialer menschlicher
Schöpfungskraft.
Zu Zeiten des Karawanenhandels
entstand an dieser Furt über den Euphrat eine Schutz- oder vielleicht auch
eine Kontrollfestung.
Den Wirren der Geschichte
folgend wechselte diese Festung ihr Aussehen ebenso oft wie ihren Besitzer
und Herrscher.
Zuletzt wurde sie
von Zaher al-Ghâzi um 1208-1215 vollständig umgebaut.
Mit dem Einfall
der Mongolen wurde auch diese Festung zerstört, jedoch entstanden die schwersten
Schäden an diesem Bauwerk 1820, als sich hier ein vor den osmanischen Steuereinnehmern
flüchtender Beduinenstamm einnistete, was dazu führte, daß die Festung unter
Beschuß genommen wurde. IInzwischen wurde aber einiges wieder restauriert.
An den Ufern des Euphrats,
110 m über dem Meeresspiegel, 140 km östlich von Aleppo und 105 km westlich
von Deir Ez-Zor entfernt, liegt Al-Raqqa, wo sich einstmals die älteste heute
bekannte Zivilisation entwickelte.
Die ehemals kleine
Stadt gewann durch die Römer und das byzantinische Imperium, als Grenzbefestigung
gegen die Perser, an Bedeutung und Größe.
Leider wurden die
großartigen arabisch-islamischen Bauten, die im Jahre 772 v. Chr. durch den
Kalifen Al-Mansur geschaffen wurden, bei dem Einfall der Mongolen vollständig
zerstört.
Die Stadtmauer ist
aber noch größtenteils erhalten und auch das Baghdad Tor vermittelt einen
Eindruck von der einstigen Blütezeit dieser Stadt.
300 m über dem Meeresspiegel,
35 km südlich von Raqqa und 170 km südöstlich von Aleppo, findet man Rasafeh.
Die gut erhaltene,
aber gänzlich verlassene Stadt, verfiel dem Ruin als 616 v. Chr. die Perser
die Stadt plünderten und das komplexe Wasserversorgungssystem zerstörten.
Dieses Wasserleitungssystem, das die Stadt mit Wasser aus dem Euphrat versorgte,
war zu damaliger Zeit einzigartig und wichtigster Bestandteil von Rasafeh,
das inmitten einer Wüste liegt.
Die Stadt war auch bekannt
unter dem Namen Sergiopolis und war während der byzantinischen Periode wichtiges
religiöses Zentrum.
Die heute noch fast
intakte Umfassungsmauer, sowie die Verteidigungstürme der Stadt wurden aus
Gipsstein erbaut, der nach jedem Regenfall mit seinem Glanz an Perlmutt erinnert
und sicherlich dem Besucher unvergeßlich in Erinnerung bleiben wird.
35 km östlich von Lattakia
liegt diese Burg in traumhafter Landschaft in 410 m Höhe.
Die Burg wurde von
den Byzantinern erbaut und wurde später von den Arabern und Kreuzrittern eingenommen.
Die Burg besteht
aus 3 Türmen, die 24 m hoch sind und deren Mauerwerk 5 m dick ist. Ein breiter
Graben umsäumt die Festung, die über eine Zugbrücke erreicht wird. Im Inneren
gibt es verschiedene Räume, Bäder, eine Moschee etc. zu besichtigen.
Sednaia zählt zu den berühmten
Wallfahrtsorten.
Die moderne Anlage
fällt durch ihre große silberne Kuppel ins Auge, der Treppenaufgang zeigt
fast monumentale Gestaltung.
Besonders am 8.
September (Maria Geburt) muß mit großem Andrang gerechnet werden.
Heute leben hier
noch etwa 30 orthodoxe Nonnen.
Von der oberen Terrasse
aus eröffnet sich ein weiter Blick auf die Ebene und die "durchlöcherten"
Felsen (Höhlengräber) nahe des Dorfes.
Im Heiligtum des
Klosters - einer etwas verborgenen kleinen Kapelle - befindet sich ein angeblich
vom Apostel Lukas gemaltes Bild der Madonna.
An der Furt des Orontes,
in idealer Lage, bestehen seit frühester Zeit Siedlungen, deren Spuren aber
durch die kontinuierliche Besiedlung verwischt wurden, so auch von der römischen
Festung Caesara.
Die Burg fällt an
Byzanz, bevor sie im 10. Jh. in Besitz der arabischen Fürstenfamilie Munqid
kommt. Während der Kreuzzüge wurde sie oft angegriffen, keiner dieser Angriffe
aber war erfolgreich.
Erst mehreren Erdbeben
im 12. Jh. und den Mongolen im 13. Jh. gelingt es, die Festung zu zerstören.
Der heutige Baubestand
geht zurück auf Nur ed Din, der die Burg um 1160 nach dem ersten Beben wiederherrichten
läßt, und die Mamelucken, die hier eine Garnison stationierten.
St. Simeon Kloster (Qal`at Samaan)
St. Simeon ist das Kloster
des heiligen Simon, welcher der Legende nach 42 Jahre betend auf einer Säule
verbrachte.
Für diesen heiligen
Asketen wurde eine Basilika, bestehend aus vier Kirchen, errichtet. Diese
vier, in Kreuzform erbauten Kirchen, öffneten sich zu einem achteckigen, von
einer Kuppel überdachten Platz, in dessen Mitte sich die Säule des Heiligen
Simon befand.
Die Schönheit der
Ruine, ihre Schlichtheit und Harmonie machen aus den Überresten dieser Basilika
eines der Meisterwerke der vorislamischen Kunst.
Die Lage des Ruinenkomplexes
ermöglicht einen wunderschönen Blick in die Umgebung, in der Reste anderer
"Toter Städte" Syriens zu entdecken sind.
Ganz aus schwarzem Basalt
erbaut liegt die Stadt Sweida 90 km südöstlich von Damaskus in einer Höhe
von 1100 m.
Die Nabatäer nannten
die Stadt "Swada", was "Schwarz" bedeutet, bei den Griechen und Römern war
sie unter "Dionysias" bekannt. Neben der alten Stadt sind Gebäude neueren
Datums zu finden. Dennoch sind die berühmten Wein- und Obstgärten nicht nur
gut erhalten, sondern werden immer noch genutzt. Besonders die Äpfel und Grapefruits
sind eine Kostprobe wert.
Im hiesigen Museum
sollten Sie sich die wunderbaren Mosaiken nicht entgehen lassen.
Tartous, der heute zweitgrößte
Hafen Syriens, war einst Hafen der Phönizier. Die Stadt erlebte ihren eigentlichen
Aufschwung in byzantinischer Zeit.
Christliche Pilger
kamen in großen Scharen hierher, um in der Kapelle zu beten, die angeblich
von Petrus persönlich der Jungfrau Maria geweiht worden war.
Sehenswert ist die
Kathedrale " Notre Dame", die heute als Museum für sorgfältig ausgewählte
Funde dient. Diese Kathedrale ist ein Juwel romanischer Kunst. Ihr Bau gilt
als Symbol mittelalterlicher Baukunst.
Die Toten Städte im Norden Syriens
Westlich von Aleppo findet
man die Überreste einer fünfhundertjährigen, der bereits von Spaltungen bedrohten
Glanzzeit des Christentums.
Herrliche, von ockerfarbenen
Spitzenornamenten geschmückte Kirchen und viele Ruinen gut erhaltener Bautenreste
vermitteln dem Besucher einen guten Eindruck von der Kultur der frühen Christenheit.
Einsam, vom Wind der Hochebenen
umstrichen, legen die eindrucksvollen Ruinen beredtes Zeugnis von aller Vergänglichkeit
ab: Naturkatastrophen und wirtschaftliche Faktoren vertrieben die Bewohner
und ließen das Land brach liegen.
110 km westlich
von Aleppo findet man die Ruinen der ehemals blühenden Städte Bara, Baouda,
Khirbet Hass und Serdjilla.
Bara: Diese Stadt
bei Idlib ist bekannt und sehenswert vor allem wegen ihrer arabischen Festung
Abu Safjan aus dem 4.-6. Jahrhundert und der gut erhaltenen Klosteranlage
"Der Sabat".
Zwischen den großartigen
Olivenhainen findet der Besucher zwei der schönsten Mausoleen aus dem 6. Jh.
mit Sarkophagen und schönen Grabkammern.
Baouda: Auf diesem
Ruinenfeld fallen dem Besucher zuallererst zwei Grabmonumente auf, deren einer
Bau dem Mausoleum in Bara ähnelt und der andere Teil eine Kirche war. Hier
soll einstmals ein befestigter Stützpunkt der Kreuzritter gewesen sein.
Diese, von einer
Nekropole gesäumten Ruinen ehemaliger Villen und Häuser, beherbergen in ihrem
Zentrum eine noch immer intakte Wasserzisterne.
Khirbet Hass: Von
dieser Anhöhe aus erkennt man die noch gut erhaltenen Reste eines ehemaligen
Klosters aus dem 6. Jahrhundert. Mehrere zweistöckige Gebäude, unterirdische
Grabkammern, die Ruinen einer Kirche und einer Zisterne vermitteln mit ihren
vielen kleinen Details einen guten Einblick in die damalige Kultur und Architektur.
Interessierte Besucher
sollten sich für Khirbet Hass etwas Zeit mitbringen.
Serdijilla: Auf
den ersten Blick scheint es, als wäre dieser, vom 4.-6. Jahrhundert blühende
Ort gerade erst verlassen worden, so gut sind viele Häuser noch erhalten.
Inmitten der Nekropole, der noch vollständig erhaltenen Thermen und Zisternen,
kann der Besucher etliche Stunden verbringen.
Viele kleine und
hübsche Details fesseln den Blick ebenso wie die Basilika.
Die Nachmittagssonne
beschert dem verlassenen Städtchen ein paar Goldtöne, von denen man sich auf
der Veranda des "Versammlungsraumes" verzaubern lassen sollte.
Kharab Shems:
In der Nähe vom St. Simeon Kloster finden wir dieses Ruinenfeld. Das antike
Telanissos ist heute wegen seiner Stelzenkirche bekannt.
Diese Kuriosität
verdankt es einem Erdbeben, das zwar die Seitenwände der Basilika stürzen
ließ, deren Schmalseiten und das von Säulen getragene Mittelschiff aber den
Naturgewalten standhielten.
Wenn man viel Zeit
hat, wird man in den Ruinen viele Details finden oder man besucht die auf
dem Hügel liegende Kapelle.
Qalb Loze: Dieses
gegen Ende des 5. Jahrhunderts errichtete Bauwerk gehört zu den schönsten
Kirchenbauten des frühen Christentums. Man nimmt an, daß es die Dekoration
des nahegelegenen St. Simeon Klosters beeinflußt hat.
Die gut erhaltene,
an den Eingängen mit Stahlgittertüren versehene Kirche mit schönen Profilbändern
liegt heute inmitten eines Drusendorfes.
Tell Ain Dara:
Hier, nahe des St. Simeon Klosters, wurde 1954 ein Löwenkopf aus Basalt gefunden.
Die darauffolgenden Ausgrabungen dauerten bis 1980 an.
Tell Ain Dara wurde
334 v. Chr. erbaut und war von der Zeitenwende bis in das 6. Jahrhundert vermutlich
unbewohnt.
Für den Besucher
gibt es hier eine Reihe interessanter Funde zu besichtigen. Man fand die Reste
eines Tempels mit reich verzierten Sockelsteinen, deren Sphinxen- und Löwenstatuen
noch gut erhalten sind.
Im Inneren des Tempels
werden Sie durch riesige, in den Boden eingeschlagene "Fußstapfen" überrascht.
Sie sind als "Wegweiser" für die Gottheit anzusehen, deren überdimensionale
Form symbolisch auf die Übernatürlichkeit der Gottheit hinweist.
Außerhalb des Tempels
sind gut erhaltene Reste des Stadttores zu bewundern, deren Steine aus dem
Steinbruch bei Yesemek, an der Grenze zur Türkei, herangeschafft wurden.
10 km nördlich von Lattakia
finden wir die Ruinen von Ugarit (Ras Shamra), das 1928 zufällig durch einen
Bauern wieder entdeckt wurde.
Hier wurde in einer
Gruft, die sich durch Ihre zahlreichen Tonfunde bereits auszeichnete, ein
30-silbiges Keilschriftalphabet gefunden. Dieses Alphabet soll aus dem 14.
vorchristlichen Jahrhundert stammen und wird als das älteste Alphabet der
Welt bezeichnet. Ugarit, heute Ras Shamra, war zwischen dem 20. Jahrhundert
v. Chr. bis zum 13. Jahrhundert v. Chr., als die Stadt zerstört wurde, ein
wichtiger Treffpunkt verschiedener Völker und Kulturen.
Die vielen Funde
in verschiedenen Sprachen und über verschiedene Religionen zeugen noch heute
von der einstigen Bedeutung dieser Stadt. Seit bereits 3000 v. Chr. wichtiger
Handelshafen, wird Ugarit in den Mari-Texten aus dem 7. Jahrhundert v. Chr.
das erste Mal namentlich erwähnt.
Die Blütezeit Ugarits,
bedingt durch Handel mit der gesamten damaligen Welt, liegt zwischen 1600
und 1300 v. Chr. Mit dem Einfall der Seevölker ca. 1190 v. Chr. wurde die
alte Königsstadt zerstört und konnte sich nicht wieder von diesem Schlag erholen.
Besonders interessant
sind die noch immer gut erhaltenen Ruinen des Königspalastes, des Baal und
des Dagon Tempels. Dieser malerischer Ort ist ein Muß für jeden Syrienbesucher.
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