2.2. Die "Straße der Könige"

Zu den ältesten und malerischsten Straßen der Welt gehört die antike "Straße der Könige", eine alte Karawanenroute, die von Amman nach Aqaba führt. Die Dörfer und Grenzsteine entlang dieser Straße lesen sich wie eine Litanei historischer Stätten.

Bemerkenswert sind neben Madaba, auch Hisban, Dhiban und Buseirah, die antiken Hauptstädte der ammonitischen, moabitischen und edomitischen Königreiche.

Die erste Station sollte man sich in Madaba gönnen.

Etwa 35 km südwestlich von Amman erhebt sich - auf einem Siedlungshügel an der Königsstraße - die ca. 30.000 Einwohner zählende Stadt. Sie wird bereits an zahlreichen Stellen des Alten Testaments erwähnt.

1967 stieß man bei Planierungsarbeiten auf ein Grab aus der Eisenzeit, welches auf die Entstehung von Madaba bereits in vorbiblischer Zeit hinweist.

In der Römerzeit stieg die Stadt zum Verwaltungszentrum an der Straße "Via Nova Traiana" auf.

Die römischen Bauwerke wurden jedoch größtenteils zerstört, als 1880 zweitausend Christen aus Kerak den damals verlassenen "Tell Madaba" neu besiedelten. Nur Mosaikböden und byzantinische Kirchen blieben verschont.

In Madaba befindet sich in der St. Georgskirche das berühmteste Mosaik, die Palästinalandkarte.

Fünf Minuten zu Fuß von der St. Georgskirche entfernt befindet sich der neu eröffnete "Madaba Archeological Park", in dem die schönsten byzantinischen Mosaikfunde bewundert werden können.

Sehenswert ist auch das Handwerkszentrum in Madaba, wo Touristen an ca. 2-stündigen Workshops teilnehmen können, wo sie in die Kunst der Hebron-Glasbläserei und des Sandflaschenfüllens eingeführt werden.

Zu den traditionellen Handwerkskünsten gehört das geschickte Einfüllen von bunten Sand in Flaschen. Dabei werden faszinierende Bilder und Ornamente erzeugt.

Zehn Kilometer nordwestlich von Madaba liegt der Berg Nebo.

Der Berg Nebo, ein weit ins Jordantal vorspringender Bergsporn, ist im Islam, im Juden- sowie im Christentum heilig. Hier soll die Stelle gewesen sein, von welcher Moses das "gelobte Land" erblickte.

Auf dem Gipfel sind die Überreste einer der ältesten Kirchen der Welt zu besichtigen.

Vom Berg Nebo aus führt eine Straße südwestlich zu den heißen Quellen von Zarqa Ma'in, dem Callirhoe der Antike. Es sind die berühmten Quellen, in welchen Herodes der Große seine Bäder nahm. Heute hat man in dieser malerischen Berglandschaft ein modernes Kurhotel gebaut.

Ganz in der Nähe befindet sich Mukawir, wo König Herodes' Festung Machaerus stand und Johannes der Täufer enthauptet wurde.

Weiter südlich liegt Dhiban. Hier sollte man einen Abstecher nach Umm Er Rasas machen, wo etwa zehn Kilometer östlich der alten Königsstraße, die schönsten Mosaiken Jordaniens entdeckt wurden.

Landschaftlich besonders einzigartig ist das Wadi Mujib, das auch "Grand Canyon" genannt wird.

Bevor man Petra erreicht, besichtigt man in Kerak und Shobak, zwei Kreuzritterburgen, von welchen aus im 12. Jahrhundert das Land beherrscht wurde.

Wie bereits in der Bibel erwähnt, wurde Kerak in der Eisenzeit "Qir von Moab" genannt.

Es war eine der bedeutendsten Städte im Moabiterreich. Auch am Ende der hellenistischen Zeit war es eine wichtige Stadt, bekannt als "Kharkha". Unter den Byzantinern, im 5. Jahrhundert n. Chr., diente es als Bischofssitz.

Kerak erreichte seine größte Bedeutung in der Zeit der Kreuzritter und der Aijubiden. 1136 ließ der Kreuzritter Payen, Herr von Kerak und Shobak, die Burg von Kerak erbauen, um Transjordanien zu kontrollieren und um die Verbindung zwischen Ägypten und Syrien zu unterbrechen.

Sie wurde 1189 von den Aijubiden erobert und 1840 nahm sie Ibrahim Pascha von Ägypten ein und zerstörte viele der Befestigungen.

 

Inhalt des Reiseführers Jordanien

1. Das Haschemitische Königreich Jordanien
1.1. Geographische Lage (Karte von Jordanien)
1.2. Einreise/Ausreise
1.3. Land und Bevölkerung
1.4. Das Klima
1.5. Währung
1.6. Historischer Rückblick

1.7.

Jordaniens Wirtschaft
2. Reiseland Jordanien
2.1. Ausgangspunkt Amman
2.2. Die "Straße der Könige" (Madaba, Berg Nebo, Karak)
2.3. Petra, der Höhepunkt (Geschichte Petras)
2.4. Die Städte der Dekapolis (Pella, Gadara, Arbila, Philadelphia, Gerasa, Umm el Jimal)

2.5.

Auf den Spuren des "Lawrence v. Arabien" (Die Wüstenschlösser: Azraq, Amra, Kharanah, Wadi Rum)
2.6. Aqaba am Roten Meer
2.7. Die Kurzentren (Heilkraft des Toten Meeres Die heißen Quellen von Ma'in)
2.8. Naturschutzgebiete
2.9. Biblische Orte
3. Die Touristische Infrastruktur
3.1. Transportwesen (Flugverbindungen, Touristenbusse, Bus, Taxi, Fähre und Zug, Ausflugprogramme, Mietwagen, Private Bootsausflüge)
3.2. Kommunikation
3.3. Strom-, Wasserversorgung
3.4. Freizeiteinrichtungen (Wassersport & Tauchen, Jagdsport & Hochseefischen, Reitsport, Klettern, Gleitschirmfliegen)
3.5. Events, Kultur, Unterhaltung
3.6. Hotels in Jordanien (Hotels in Amman, Kurhotels, Hotels in Petra, Hotels in Aqaba, sonstige Hotels)
3.7. Camping
3.8. Restaurants
3.9. Souvenirs
4. Reisetipps
  (Beste Reisezeit, Bekleidung, Trinkgelder, Fotografieren, Netzspannung, Uhrzeit, Öffnungszeiten, Ramadan)